Folge 10: Warum brauche ich eine Social CI?

Folge 10: Warum brauche ich eine Social CI?

Die Feeds unserer Netzwerke sind gefüllt mit Grafiken, Videos, Animationen, 3D-Ansichten und sonstigen visuellen Reizen. Vom Logo einer Marke bis zum strategisch gestalteten Marketing Video – aber an wie viele davon erinnern wir uns am Ende des Tages wirklich noch?

Gerade Unternehmen aber auch beruflich genutzte Personenprofile stellt das natürlich vor eine besondere Herausforderung: Ziel ist es, dass Inhalte bei den NutzerInnen gut ankommen, bestenfalls auch noch überzeugen und sie sollen sich daran erinnern, was sie gesehen haben.

Und nicht nur das – visuelle Inhalte haben das große Potential auch einen Wiedererkennungswert zu schaffen, um sich von anderen Unternehmen abzuheben. Dafür ist die Definition eines einheitlichen Konzepts wichtig. Das betrifft verschiedene Bereiche, wie das „Corporate Design“, also das visuelle Erscheinungsbild, die Unternehmenskultur und die externe sowie interne Kommunikation.

Vor allem in den sozialen Medien kann Inkonsistenz in Kommunikation und Design die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu einer Marke negativ beeinflussen. ExpertInnen verwenden für die visuelle Unternehmensidentität den Begriff Corporate Identity, kurz CI. Übertragen auf soziale Netzwerke wird das dann „Social Media Corporate Identity“ genannt. 

Und genau darum soll es heute gehen: Die visuelle Identität in sozialen Netzwerken. Unsere liebe Svenja aus der Kreation begleitet mit ihren Designs unter anderem die Entwicklung der Corporate Identity bei vielen unserer Kunden. Wir haben etwas tiefer gebohrt und gefragt: Worauf kommt es an, was macht eine gute Social CI aus und ist das alles nur ein eher kurzweiliger Trend?

Transkript

Off-Stimme: Social Media Expertenwissen. Der K12-Podcast. Folge 10.

Delia: Die Feeds unserer Netzwerke sind zuhauf gefüllt mit Grafiken, Videos, Animationen, 3D Ansichten und sonstigen visuellen Reizen. Mal Hand aufs Herz Wer kann sich an mehr als drei Bilder erinnern, die heute im eigenen Feed aufgetaucht sind? Gerade Unternehmen, aber auch beruflich genutzte Personen Profile stellt das natürlich vor eine besondere Herausforderung. Inhalte sollen bei den Nutzer:innen ankommen, bestenfalls auch noch überzeugen – und sie sollen sich daran erinnern, was sie gesehen haben. Und nicht nur das: Visuelle Inhalte haben das große Potenzial, auch einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Und genau darum soll es heute gehen: Die visuelle Identität in sozialen Netzwerken. Die nennen Expert:innen „Social Media Corporate Identity“. Unsere liebe Svenja aus der Kreation begleitet unter anderem die Entwicklung der visuellen Identität bei vielen unserer Kundenprojekte. Wir haben etwas tiefer gebohrt und gefragt: Worauf kommt es an? Was macht eine gute Social CI aus? Und ist das alles vielleicht auch eher nur ein kurzweiliger Trend? Mein Name ist Delia West und ihr hört die zehnte Folge von „Social Media Expertenwissen“.

Off-Stimme: Social Media Expertenwissen. Interview.

Delia: Wir als Agentur hören die Frage nach dem Warum häufig wenn es um die Entwicklung einer Social CI geht. Gerade dann, wenn schon eine Corporate Identity vorhanden ist. Svenja hat für uns mal auf den Punkt gebracht, welche Zwecke eine Social CI erfüllt.

Svenja: Über Social Media wird ja die Barriere zum Unternehmen selber quasi gekürzt. Und das bedeutet, dass sich die Beziehungen zwischen Unternehmen und Rezipient verändert. Und eine Social Media Corporate Identity schafft quasi die Rahmenbedingungen für diese Beziehung.

Delia: Rahmenbedingungen schaffen – sehr wichtig. Vor allem mit Blick auf eine vorangestellte Social Media Strategie. In der werden initial Ziele und Zielgruppen festgelegt. Übrigens: wenn ihr in puncto Social Media Strategien noch Wissensdurst habt, die erste Folge unseres Podcast widmet sich genau diesem Thema. Aber jetzt zurück zur Social Media CI. Welche Rahmenbedingungen müssen denn dort definiert werden? Was ist überhaupt eine „gute“ CI?

Svenja: Konsistenz. Und zwar in sämtlichen Belangen. Das betrifft die zu vermittelnden Inhalte, das Wording und die Gestaltung. Und die Nutzer bewegen sich ja so schnell in den sozialen Netzwerken und als Unternehmen muss ich da einfach schnell erfassbar und erkennbar sein. Prägnant auftreten. Damit die Absprung grad möglichst klein ist. Als Nutzer weiß sich im besten Fall sofort, mit welchem Unternehmen ich mich gerade beschäftige. Und es kann sich auch positiv auf das Markenbild auswirken wenn man über den eigenen Tellerrand blickt, was die Gestaltung und die Themen angeht. Deswegen sollte ich als Unternehmen keine Angst haben mit den Trends zu gehen. Sich auszuprobieren. Inhaltlich sowie gestalterisch. So bleibt man im Gespräch. Das Gute ist ja auch, dass man diese Sachen sofort messen kann auf Social Media und dann merkt: das funktioniert, das funktioniert nicht.

Delia: Klingt wie ein Rezept. Man füge Konsistenz und Prägnanz der Social CI hinzu und: tada! Aber weit gefehlt. Die Liste mit Herausforderungen ist lang. Neben strategischen Entscheidungen spielen auch bei der Gestaltung viele weitere Aspekte eine wesentliche Rolle. Wir haben es eben nicht mit DER Plattform Social Media zu tun, sondern mit den dazugehörigen Netzwerken und Eigenheiten.

Svenja: Also ich würde behaupten, dass jeder der Arbeitsschritte eine Herausforderung ist, vor allem in der Konzeptionsphase beschäftigt man sich nochmal erneut mit der Zielgruppe – erschließt vielleicht sogar neue Zielgruppen – die man über die klassischen Medien einfach nicht erreichen kann. Auch die Festlegung auf die Vielzahl an Tools, über Dialog-Möglichkeiten der einzelnen Plattformen. Das kann einen zunächst erschlagen, dort die richtigen Maßnahmen auszuwählen und vor allem auch die richtige Menge an Maßnahmen. Ist schwierig, ist aber auch wichtig. Da mich aber besonders in diesem Prozess die Gestaltung betrifft, muss ich entscheiden, welche Gestaltungselemente ich aus dem regulären Corporate Design auf das Social Media Corporate Design übertrage. Und ob ich vielleicht neue Gestaltungselemente für diesen Anwendungsbereich entwickele. Und dann gibt’s noch die Vorgaben der einzelnen Social Media Plattformen. Da muss ich im Gestaltungsprozess beachten wie groß beispielsweise das Logo des Unternehmens dargestellt werden kann, an welche Maße ich mich halten muss, ob meine Grafiken von anderen Elementen oder Symbolen auf der Plattform verdeckt werden, oder wo ich eben für diese Elemente Platz lassen muss.

Delia: Die Entwicklung und Umsetzung einer Social Corporate Identity umfasst also viele Facetten. Aber wenn wir schon bei Umsetzung sind: Wie lässt sich das Ganze für Unternehmen oder Einzelperson praktikabel umsetzen, wenn die Pflege der Social Media Kanäle in der eigenen Hand liegt und nicht von einer Agentur übernommen wird?

Svenja: Dazu muss der Kunde verstehen inwiefern sich das Social Media Corporate Design von dem regulären Corporate Design unterscheidet. Da kann ein Style-guide oder ein Social Media Corporate Design Manual helfen, welches sich auf die Maßnahmen, Gestaltung und die Kommunikation der Marke auf den verschiedenen Social Media Plattformen konzentriert. Und wenn der Kunde sich selber um die Pflege der Social Media Kanäle kümmern möchte ist es sinnvoll, wenn für sämtliche Maßnahmen Templates erstellt werden. Ich als Designer entwickle also für sämtliche Formate, die gespielt werden, auf den verschiedenen Plattformen Vorlagen. Gegebenenfalls auch für verschiedene Programme wie beispielsweise InDesign, Powerpoint oder sogar Canva. Und um den Kunden an das Thema heranzuführen, an die eigene Pflege der Social-Media-Plattformen ist zur Einführung ein praxisorientierter Workshop mit dem Kunden gemeinsam auch sehr hilfreich. Da kann man nochmal die Möglichkeiten der Plattform und deren Funktion gemeinsam erforschen.

Delia: Templates helfen also vor allem die Kern-Zutat „Konsistenz“ langfristig umsetzen zu können, damit sich das Logo oder grafische Elemente, beispielsweise, immer an der gleichen Stelle wiederfinden. Da sind wir auch schon wieder bei einer Herausforderung vom Anfang: Wiedererkennungswert. Der wird natürlich auch durch die konsistente Gestaltung kreiert. Noch ist die Notwendigkeit für eine Social CI nicht bei allen professionellen Social-Media Nutzer:innen angekommen. Ob sich das noch ändert? Svenja hat für uns einen Blick in die Glaskugel zum Thema Social CI geworfen.

Svenja: Ich gehe davon aus, dass Unternehmen oder Einzelpersonen mit hoher Reichweite nicht mehr um das Thema Social Media Corporate Identity oder Corporate Design drum herumkommen. Die Nachfrage nach Professionalität in diesem Bereich ist so hoch, dass die Unternehmen oder Einzelpersonen ohne einen guten Social Media Auftritt nicht mehr sichtbar sind, sondern im digitalen Wust untergehen. Ich persönlich sehe Social Media eben nicht mehr nur als neues Medium, sondern als Grundvoraussetzung für Unternehmen.

Delia: Auch wenn Social Media längst nicht mehr neu ist, so ist es doch ein sich stetig Weiterentwickelndes Mediums. Das wisst ihr selbst vermutlich am besten. Und auch die Social Media Corporate Identity wird dadurch beeinflusst.

Svenja: Das stetige Wachstum an neuen Funktionen und die Verknüpfung der einzelnen Social Media Plattformen miteinander werden, denke ich, einen großen Einfluss auf die Content Planung haben. Aber auch die wachsende Transparenz, die durch Social Media entsteht. Schnelligkeit spielt auch eine große Rolle. Also, wie schnell reagiere ich als Unternehmen auf Social Media, auf bestimmte Themen? Wie zeige ich Haltung? Von welchen Themen distanziere ich mich?

Delia: Die perfekte CI vereint also Konsistenz, Prägnanz und Anpassungsfähigkeit im Sinne von neuen Formaten und Inhalten, auf die reagiert werden sollte. Und was sind No-Gos bei einer Social CI?

Svenja: Die größten Fehler beim Thema Social Media Corporate Identity sind für mich definitiv Inkonsistenz in der Gestaltung, im Wording der Formate und Inhalte. Das sorgt beim Rezipienten einfach für Verwirrung und kann sich negativ auf die Unternehmens-Wahrnehmung auswirken.

Delia: Wer sich jetzt fragt: Wo kann ich mir denn eigentlich mal so ein richtig gutes Beispiel zur Social Media Corporate Identity anschauen? – Für den hat Svenja noch einen Tipp parat.

Svenja: „Best Practices“ für Social Media Corporate Identity sind für mich, ja, einer meiner Favoriten ist Puls – also Puls Reportagen. Die sind besonders auf YouTube, Facebook und Instagram aktiv, arbeiten also auch plattformübergreifend und nutzen sämtliche Möglichkeiten der Plattform aus. Und gehen direkt in den Dialog mit der Zielgruppe.

Off-Stimme: Social-Media Expertenwissen. In and Out.

Delia: Wir fassen zusammen: Die Entwicklung einer Social Media Corporate Identity ist also definitiv ein Thema, das uns auch in der nächsten Zeit noch weiter stark beschäftigen wird. Und zurecht. Denn wer sichtbar sein will, muss sich nicht nur mit Themen oder coolen Kampagnen, sondern auch mit seiner visuellen Identität beschäftigen und die strategische Herangehensweise auf diese übertragen. Svenja fasst für uns nochmal zusammen, was bei der Social CI wichtig ist.

Svenja: Konsistenz in allen Belangen, wie ich es auch schon oft gesagt habe. Qualität der Inhalte. Und Mut, auch mal was Neues auszuprobieren.

Delia: Ihr habt Fragen zum Thema Social CI? Die beantworten wir gerne. Schickt doch einfach eine Mail an:

Off-Stimme: somex@k-zwoelf.com

Delia: Wenn ihr uns loben wollt oder anderen Input habt, könnt ihr das natürlich auch sehr gerne schreiben. Auf unserer Website könnt ihr auch alle bisherigen Folgen anhören. Da reden wir unter anderem über Data Storytelling und Barrierefreiheit.

Off-Stimme: somex.k-zwoelf.com.

Delia: Ich bedanke mich bei euch fürs Zuhören und freue mich auf die nächste Frage.

Off-Stimme: Und nicht vergessen: Abonniere uns. Und rede mit deinen Freunden darüber.